Freitag, 11. Juni 2010
Der rote König
Michael A. Martin, Andy Mangels
Titan Nr. 2, erschienen bei Cross Cult
(356 S., Original: The Red King)
Der erste Teil "Titan 1 - Eine neue Ära" endete damit, dass die U.S.S. Titan in die 200 000 Lichtjahre entfernte Kleine Magellanische Wolke geschleudert wurde. Dort lebt die entfernt mit den Menschen verwandte Neyel-Kolonie, deren letzter Kontakt zur Föderation schon Jahrzehnte zurück liegt. Nun werden die gegenüber Fremden nicht gerade aufgeschlossenen Neyel von einer geheimnisvollen Raumanomalie bedroht. Captain Riker versucht alles, die Neyel und andere Bewohner dieser Galaxie zu retten, doch selbst mit Hilfe der romulanischen Kommandantin Donatra, deren Schiff es ebenfalls hierher verschlagen hat, scheint dieses Unternehmen aussichtslos zu sein...
Mit diesem Roman konnte ich leider nicht so richtig warm werden. Die Story kommt nie wírklich in die Gänge. Die Autoren hätten sich vielleicht mal darauf einigen sollen, worauf sie ihr Hauptaugenmerk richten: Auf die Anomalie, auf die Kultur der Neyel, auf die Rettungsaktion der Titan - darum sollte es doch eigentlich in diesem Roman gehen. Statt dessen wird die Handlung immer wieder auseinandergerissen, weil die Autoren noch unbedingt die vielen kleinen persönlichen Beziehungen der Akteure unterbringen wollten: Riker und Donatra, Riker und Frane, Riker und Troi, Tuvok und Akaar, Vale und Jaza, Donatra und Suran...Es scheint so, als wäre ihnen beim Schreiben an einer x-beliebigen Stelle des Romans eingefallen: "Jetzt müssen wir mal wieder Ranul erwähnen. Und über Dr. Ree haben wir auch schon lange nichts mehr geschrieben. Ach ja, Melora Pazlar ist ja auch noch da." Es ist ungefähr so, hätte man viele einzelne Puzzleteile, die sich einfach nicht zu einem einheitlichen Bild zusammenfügen lassen. Der eigentlichen Handlung wird dadurch immer wieder der Wind aus den Segeln genommen, und das Potenzial der Geschichte, das durchaus vorhanden ist, verpufft ganz einfach. Leider können auch die "Außerirdischen" nichts reißen, da sie an Farblosigkeit kaum zu überbieten sind. Da nützen auch heroische Rettungsaktionen und tragische Opfer nichts, wenn der Funke beim Lesen einfach nicht überspringen will.
Ich kann nur hoffen, falls diese Autoren nochmal einen Titan-Roman schreiben, dass sie sich wieder auf eine Hauptstory bzw. auf wenige interessante Personen konzentrieren, anstatt mit aller Macht jeden einzelnen der Mulitkulti-Crew in dem Buch unterzubringen. Mit dem ersten Teil haben Michael Martin und Andy Mangels bewiesen, dass sie es viel besser können. Dann doch lieber einen der alten Star Trek-Romane lesen, von denen viele um Längen besser sind.
Fazit: Ganz ehrlich? Überspringt den zweiten Teil der Titan-Reihe einfach. Ihr verpasst nicht das Geringste! Der dritte Teil ist dafür um so besser, versprochen!
2/5
Charaktere getroffen? ***
Spannung: **
Humor: **
Action: ***
Gefühl: **
originelle Handlung? **
Anspruch: ***
Vorwissen nötig?
Ja, auf jeden Fall. Man sollte den Vorgänger gelesen haben und sich allgemein mit Star Trek recht gut auskennen.
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