Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Freitag, 11. Juni 2010

Uhuras Lied


Janet Kagan

TOS Nr. 21, erschienen bei Heyne

(507 S., Original: Uhura's Song)

Auf dem Planeten Eeiauo wütet eine schreckliche Seuche, die nicht nur die katzenähnlichen Bewohner dahinrafft, sondern auch für Menschen ansteckend ist. Uhura geht diese Sache besonders nahe, da auch ihre gute Freundin Sonnenende erkrankt ist, mit der sie sich regelmäßig Lieder ausgetauscht hat. In einigen dieser alten Lieder finden sich Hinweise darauf, dass die Eeiauoaner im Exil leben, jedoch kennt niemand die wirkliche Heimatwelt der Katzen, von der sich die Sternenflotte den Schlüssel zur Bekämpfung der Seuche erhofft. Dank Uhuras Interpretation der alten Lieder kann die Enterprise-Crew tatsächlich den Heimatplaneten Sivao finden. Auf Sivao werden Kirk und seine Leute freundlich empfangen, allerdings stellt schon die bloße Erwähnung der verbannten Katzenwesen ein Sakrileg dar, auch weiß man dort nichts über die Seuche...

"Uhuras Lied" ist mit seinen 507 Seiten einer der umfangreicheren Star Trek-Romane und beweist eindrucksvoll, dass eine gute Story nicht unbedingt permanente Action und Spannung nötig hat. Im Gegenteil - dieses Buch profitiert eher von der Langsamkeit der Geschichte. In keinem anderen meiner bisher gelesenen Star Trek-Romane wurden die Bewohner eines fremden Planeten so gut beschrieben wie hier. Die Autorin geht sehr ausführlich auf die Sitten und Rituale der Sivaoaner ein, und man muss wohl kein großer Katzenfreund sein, um diiese faszinierenden Wesen in sein Herz zu schließen. Schon allein so nette Details wie die phantasievollen Namen und Redewendungen der Katzen machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen. Trotz des ruhigen Tempos kommt nie Langeweile auf - die Enterprise-Crew in dieser vollkommen ungewohnten Umgebung agieren zu sehen, ist allein schon reizvoll. Manchmal vergisst man durch die entspannte Atmosphäre sogar schon fast, dass die Situation durch die Seuche ja eigentlich dramatisch ist und die Zeit knapp wird.


"Ihre Schwänze ringelten sich vor Vergnügen." - Funktioniert nicht nur bei Katzen!

Das einzige Störende an diesem Roman war für mich die Ärztin Dr. Wilson, die hier zum Einsatz kam, da McCoy auf Eeiauo zurückblieb. Die Autorin versuchte anscheinend, diese Figur unheimlich faszinierend rüberkommen zu lassen und immer wieder neue Facetten ihrer Person ans Licht zu bringen - mit dem Ergebnis, dass mir Dr. Wilson spätestens nach einem Drittel des Buches gehörig auf den Keks ging und ich den guten allen Pille vermisste. Aber selbst der Dr. Wilson-Overkill kann den guten Gesamteindruck dieses Buches nicht trüben - "Uhuras Lied" ist vor allem dank der wunderschönen Grundstimmung der gesamten Geschichte ein rundum gelungener Star Trek-Roman!

P.S.: Spock und Uhura sehen auf dem Cover schon etwas...ähm...eigenartig aus, nicht war?

5/5

Charaktere getroffen? ****
Spannung: **
Humor: ***
Action: **
Gefühl: ****
originelle Handlung? ****
Anspruch:
***

Vorwissen nötig?
"Uhuras Lied" ist einer der wenigen Star Trek-Romane, die ich auch jedem anderen Leser uneingeschränkt empfehlen kann, solange man Science Fiction nicht für völligen Humbug hält.

1 Kommentar:

  1. Kann diesen Roman nur dringenst empfehlen. Die Debatte über Dr. Wilson erinnert mich sehr an die von Dr. Pulaski in ST TNG. Die/der Neue im Club wird natürlich argwöhnisch vom Leser/Zuschauer beäugt. Das tat der Story für mich allerdings keinen Abbruch. Einziges Manko: Das Cover, sowohl der deutschen als auch der englischen Ausgabe! Uhura ist weder schwarz noch stimmen ihre Gesichtszüge mit Nichelle Nichols überein. Spocks Gesicht sieht aus wie aus einem Ingenieurbüro für Schwermaschinenbau!

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