Michael Jan Friedman
TOS Nr. 56, erschienen bei Heyne
(361 S., Original: Shadows on the Sun)
Abspann des 6. Star Trek-Kinofilms "Das unentdeckte Land": Mit einer ordentlichen Portion Wehmut blicken die in Ehren ergrauten Crewmitglieder der Enterprise ihrer Zukunft entgegen - sie sollen abgemustert und die gute, alte Enterprise eingemottet werden. Aber bevor es entgültig zurück in Richtung Erde geht, bekommen sie unerwartet einen letzten Auftrag von der Sternenflotte: Sie sollen ein Diplomatenehepaar zum Planeten Ssan bringen, wo sich eine Gruppe von Assassinen blutige Gefechte mit der Regierung liefert. Dr. McCoy ist der einzige, der sich über diesen Auftrag überhaupt nicht freut. Rund 40 Jahre zuvor war er bereits als Juniorarzt auf diesem Planeten stationiert und weiß, dass der Krieg zwischen den Assassinen und der Regierung mit den allerhärtesten Mitteln geführt wird. Als wäre das nicht genug, handelt es sich bei den beiden Diplomaten ausgerechnet um seine Exfrau Jocelyn und deren zweiten Mann Clay Treadway...
McCoy-Romane gehen eigentlich immer, da Pille erstens die sympathischste Figur der Originalcrew ist und zweitens, weil man in der Serie so gut wie nichts über ihn erfahren hat. Das allerletzte Abenteuer mit der Crew um Captain Kirk dreht sich voll und ganz um den guten Doktor.
Ich habe kurze Zeit vorher den unerträglich schmalzigen TNG-Roman "Tod im Winter" des gleichen Autors gelesen und war daher ein wenig skeptisch. Zum Glück hatte Michael Jan Friedman bei "Schatten auf der Sonne" ein viel besseres Händchen. Ohne Gefühlsduseleien kommt dieses Buch aber auch nicht aus, tatsächlich ist er wohl einer der emotionalsten Star Trek-Romane überhaupt. Komischerweise hat mich das diesmal aber überhaupt nicht gestört, sondern regelrecht ergriffen. Alle Charaktere, allen voran natürlich McCoy, sind wunderbar feinfühlig beschrieben. Darüber hinaus glänzt der Roman mit einer wirklich originellen und spannenden Story. Auch die Untergliederung in drei Teile gefällt mir gut. Besonders der 2. Teil, der in einer gut 120-seitigen Rückblende über McCoys Zeit als junger Arzt auf dem vom Terror gebeutelten Planeten Ssan berichtet, ist so interessant, dass die Handlung locker für einen ganzen Roman gereicht hätte. Aber vor allem steht die wechselvolle Beziehung zwischen McCoy und seiner Ex Jocelyn im Mittelpunkt, und der Roman lebt, wie schon erwähnt, von großen Emotionen, ohne dabei in den Kitsch abzugleiten (und meine Kitsch-Toleranzgrenze ist ziemlich niedrig!)
Bis auf ein oder zwei kleinere Ungereimtheiten (*), die aber nicht störend ins Gewicht fallen, ist "Schatten auf der Sonne" ein wirklich schöner, warmherzig geschriebener Classic-Roman und genau das Richtige für McCoy-Fans.
* Wie bitte, Ungereimtheiten? Gemeint sind Flüchtigkeitsfehler, z.B. dieser hier:
S. 341: Assassinen stöhnten nicht, nicht einmal unter Todesqualen.
TOS Nr. 56, erschienen bei Heyne
(361 S., Original: Shadows on the Sun)
Abspann des 6. Star Trek-Kinofilms "Das unentdeckte Land": Mit einer ordentlichen Portion Wehmut blicken die in Ehren ergrauten Crewmitglieder der Enterprise ihrer Zukunft entgegen - sie sollen abgemustert und die gute, alte Enterprise eingemottet werden. Aber bevor es entgültig zurück in Richtung Erde geht, bekommen sie unerwartet einen letzten Auftrag von der Sternenflotte: Sie sollen ein Diplomatenehepaar zum Planeten Ssan bringen, wo sich eine Gruppe von Assassinen blutige Gefechte mit der Regierung liefert. Dr. McCoy ist der einzige, der sich über diesen Auftrag überhaupt nicht freut. Rund 40 Jahre zuvor war er bereits als Juniorarzt auf diesem Planeten stationiert und weiß, dass der Krieg zwischen den Assassinen und der Regierung mit den allerhärtesten Mitteln geführt wird. Als wäre das nicht genug, handelt es sich bei den beiden Diplomaten ausgerechnet um seine Exfrau Jocelyn und deren zweiten Mann Clay Treadway...
McCoy-Romane gehen eigentlich immer, da Pille erstens die sympathischste Figur der Originalcrew ist und zweitens, weil man in der Serie so gut wie nichts über ihn erfahren hat. Das allerletzte Abenteuer mit der Crew um Captain Kirk dreht sich voll und ganz um den guten Doktor.
Ich habe kurze Zeit vorher den unerträglich schmalzigen TNG-Roman "Tod im Winter" des gleichen Autors gelesen und war daher ein wenig skeptisch. Zum Glück hatte Michael Jan Friedman bei "Schatten auf der Sonne" ein viel besseres Händchen. Ohne Gefühlsduseleien kommt dieses Buch aber auch nicht aus, tatsächlich ist er wohl einer der emotionalsten Star Trek-Romane überhaupt. Komischerweise hat mich das diesmal aber überhaupt nicht gestört, sondern regelrecht ergriffen. Alle Charaktere, allen voran natürlich McCoy, sind wunderbar feinfühlig beschrieben. Darüber hinaus glänzt der Roman mit einer wirklich originellen und spannenden Story. Auch die Untergliederung in drei Teile gefällt mir gut. Besonders der 2. Teil, der in einer gut 120-seitigen Rückblende über McCoys Zeit als junger Arzt auf dem vom Terror gebeutelten Planeten Ssan berichtet, ist so interessant, dass die Handlung locker für einen ganzen Roman gereicht hätte. Aber vor allem steht die wechselvolle Beziehung zwischen McCoy und seiner Ex Jocelyn im Mittelpunkt, und der Roman lebt, wie schon erwähnt, von großen Emotionen, ohne dabei in den Kitsch abzugleiten (und meine Kitsch-Toleranzgrenze ist ziemlich niedrig!)
Bis auf ein oder zwei kleinere Ungereimtheiten (*), die aber nicht störend ins Gewicht fallen, ist "Schatten auf der Sonne" ein wirklich schöner, warmherzig geschriebener Classic-Roman und genau das Richtige für McCoy-Fans.
* Wie bitte, Ungereimtheiten? Gemeint sind Flüchtigkeitsfehler, z.B. dieser hier:
S. 341: Assassinen stöhnten nicht, nicht einmal unter Todesqualen.
Schon wenige Seiten später stöhnt der verwundete Chef-Assassine schmerzvoll auf und schreit sogar!
5/5
Charaktere getroffen? ****
Spannung: ***
Humor: *
Action: ***
Gefühl: *****
originelle Handlung? ***
Anspruch: ***
Vorwissen nötig?
Dieser Roman ist eher eine Charakterstudie und kann auch ohne Vorkenntnisse problemlos nachvollzogen werden.
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