Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Freitag, 11. Juni 2010

Corona


Greg Bear

TOS Nr. 16, erschienen bei Heyne

(224 S., Original: Corona)

Tja, es gibt eindeutig bessere Star Trek-Romane...zum Beispiel fast alle anderen, die ich bisher gelesen habe.

Kurz zum Inhalt: Die Enterprise empfängt einen 10 Jahre alten Notruf von einer vulkanischen Forschungsstation. Als Kirk und seine Crew dort eintreffen, müssen sie feststellen, dass die dort lebenden vulkanischen Wissenschaftler sich ziemlich seltsam verhalten und nicht sehr kooperativ sind. Ihre Persönlichkeiten werden von einem fremden Bewusstsein namens "Corona" gelenkt, und auch die Enterprise-Crew bekommt diese fremde Macht sehr bald zu spüren...

Als Trekkie tut es mir wirklich leid, dass ich einen Star Trek-Roman so schlecht bewerten muss, aber dieser Roman war dermaßen öde, dass die Lektüre eher eine mühselige Quälerei war. Ich frage mich, ob der Autor überhaupt jemals Star Trek gesehen hat: Die vertrauten Figuren erkenne ich überhaupt nicht wieder, und dann lässt er die Enterprise mit Warp 11 umherfliegen - jeder Trekkie weiß, dass diese Geschwindigkeit nicht möglich ist. Da der Autor die Figuren offensichtlich nicht kennt, geht er auch nicht weiter auf ihre Persönlichkeiten ein. Statt dessen steht eine unsympathische, rassistische Reporterin im Vordergrund, die sich ebenfalls an Bord befindet. Alle Personen geben in ihren Dialogen ein unglaublich nervtötendes technisches Geschwafel von sich, das sich schwer ertragen ließ - fast wie eine Parodie auf schlechte SF, wenn es noch einigermaßen humorvoll gewesen wäre. Die Handlung selbst war schwammig und diffus geschrieben und für mich überhaupt nicht greifbar. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht wirklich kapiert, worum es eigentlich ging, und es interessierte mich irgendwann auch gar nicht mehr. Am Ende zählte ich nur noch die Seiten bis zum Schluss (eigentlich nur 224, aber gefühlte 1000) und las es nur weiter, um es endlich hinter mich zu bringen. Ich kann nur froh sein, dass mir dieser Roman nicht als allererstes in die Hände geriet - vielleicht hätte er mich ansonsten von der Lektüre weiterer Star Trek-Romane abgehalten, und dann hätte ich wirklich etwas verpasst. Zum Glück ist "Corona" der einzige Star Trek-Roman dieses Autors.

An alle Trekkies: Wenn ihr einen Star Trek-Roman verpassen könnt, dann diesen.

P.S. Wieso Heyne diesem Roman wohl das Cover des weit besseren Romans "McCoys Träume" verpasst hat? Vielleicht deshalb, weil das Originalcover schon den Roman "Meuterei auf der Enterprise" ziert?

1/5

Charaktere getroffen? *
Spannung: *
Humor: *
Action: **
Gefühl: *
originelle Handlung? **
Anspruch: **


Vorwissen nötig?

Der Autor kannte sich offenbar nicht mit Star Trek aus, also braucht man das auch nicht von den Lesern erwarten. Egal ob Star Trek-Kenner oder nicht: Dieser Roman ist so megalangweilig, dass ich ihn niemandem weiterempfehlen kann.

4 Kommentare:

  1. Moin Ameise,

    ich hab das Buch auch gerade durch und konnte an einer ganz bestimmten Stelle nicht widerstehen, eine Deiner Äußerungen miteinzubauen.
    Hab's auch nicht böse gemeint...

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  2. Hey Turon,

    oje, da werfe ich dem Autor die mangelnden Star Trek-Kenntnisse vor und habe selbst keine Ahnung...

    Was soll's, jetzt bleibt es so stehen. Deine Rezi ist übrigens klasse - und wieder mal sind wir uns einig :)

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  3. Na na na!

    Von wegen keine Ahnung- die Menge an Büchern, die Du bereits förmlich verschlungen hast, beweist ja wohl eindeutig das Gegenteil. Ich verweise einfach auch gerne auf andere Meinungen und in dem Kontext war es halt mal eine Sache in der Bear aufgepasst hat. Ansonsten kann ich das von Dir erarbeitete Urteil nur unterschreiben:
    Die Kenntnisse der Materie Star Trek sind in Corona mit 'mangelhaft' noch sehr wohlwollend umschrieben...

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  4. Wow!
    Hab's schon Turons Blog geschrieben und war recht verdutzt von dem herben Verriss, den der Roman dort einstecken musste; und jetzt lese ich hier gleich nochmal so eine vernichtende Kritik, die ich absolut nicht nachvollziehen kann.
    Doch was soll's: über Geschmack lässt sich nicht streiten.
    Habe ja jetzt gerade durch "Corona" wieder die Lust auf Star Trek entdeckt und bin mal gespannt, wie's weitergeht.
    Mein nächster Roman wird übrigens "Das Zentralgehirn" (Memory Prime) von Judith Reeves-Stevens und Garfield Reeves-Stevens sein...

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