Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Montag, 19. Juli 2010

Wolfsspuren

Ann C. Crispin, Howard Weinstein, Carlos Mota

Star Trek Prestige Nr. 7 (Classic), erschienen bei Dino

(52 S., Original: Enter the Wolves)

Die Autorin Ann C. Crispin hat insgesamt vier Star Trek-Romane geschrieben, drei davon handeln von vulkanischen Vater-Sohn-Beziehungen. Es dürfte also keine große Überraschung sein, worum es ihrem Star Trek-Comic "Wolfsspuren" geht: Um Spock und seinen Vater Sarek natürlich!

Um die Handlung einigermaßen nachvollziehen zu können, sollte man die TNG-Folgen "Botschafter Sarek" und "Wiedervereinigung?" gesehen haben. Hier wurde eine Friedenskonferenz auf Vulkan erwähnt, an der die höchst anspruchsvollen Legaraner teilnehmen wollten und Botschafter Sarek sein ganzes diplomatisches Geschick nutzen musste. Außerdem nahmen erstmals Vertreter einer bis dahin weitgehend unbekannten Rasse an den Verhandlungen teil: die Cardassianer! Ann C. Crispin und ihr Kollege Howard Weinstein, ebenfalls ein erfahrener Star Trek-Romanautor, nutzten diese Steilvorlage für diesen sehr gelungenen Comic.

Die Handlung spielt sich einige Jahre nach Kirks (vermeintlichem) Tod ab. Admiral McCoy befindet sich auf Vulkan, um der Hochzeit von Sarek und dessen dritter Frau Perrin beizuwohnen. Spock hingegen glänzt durch Abwesenheit. Ein paar Tage später stellen die Cardassianer auf der Friedenskonferenz einen Antrag auf Zusammenarbeit mit der Föderation. Sarek bekundet ihnen gegenüber sein Misstrauen, als plötzlich mitten in seiner Rede sein Sohn Spock hereinplatzt und Sareks Haltung den Cardassianern gegenüber angreift. Spock warnt vor übertriebener Vorsicht, die man auch als Fremdenfeindlichkeit auslegen könnte. Kurz danach überschlagen sich die Ereignisse, und natürlich sind die Absichten der Cardassianer längst nicht so friedlich, wie sie vorgeben...

"Wolfsspuren" ist in jeder Hinsicht gelungen. Der Comic bietet eine anspruchsvolle und spannende Story, reichlich Zündstoff zwischen den Hauptcharakteren und hervorragende Zeichnungen. Die Geschichte fügt sich nahtlos in das Star Trek-Universum ein und greift mehrere lose Handlungsfäden so geschickt auf, dass meiner Meinung nach keinerlei Widersprüche entstehen. A.C. Crispins Talent für einfühlsame Charakterbeschreibungen kommt sogar in der knappen Comic-Form sehr gut zum Ausdruck. Das Konfliktpotenzial in dieser Geschichte ist beträchtlich: Spock kommt hier auffällig radikal und fast schon verbittert daher und verkracht sich nicht nur mit Sarek, sondern auch mit seiner frischgebackenen Stiefmutter Perrin und natürlich mit seinem langjährigen Enterprise-Kollegen McCoy. Die spannungsgeladenen Dialoge gehen teilweise ziemlich unter die Haut und sind für mich das Highlight in diesem Comic. Ein dickes Plus ist für mich natürlich noch, dass hier mit den Cardassianern und den Vulkaniern ausgerechnet meine beiden Lieblingsrassen bei Star Trek den Hauptteil der Geschichte ausmachen.

Fazit: Allzu viele Star Trek-Comics kenne ich noch nicht. Deshalb hat es wohl nicht viel zu sagen, wenn ich "Wolfsspuren" als den bisher besten bezeichne. Dennoch: Die wie immer fesselnden Spock/Sarek-Szenen und den allerersten Auftritt der Cardassianer sollte sich kein Star Trek-Fan entgehen lassen!

5/5

Zeichnungen: ****
Charaktere getroffen? ****
Spannung: **
Humor: *
Action: ***
Gefühl: ***
originelle Handlung? ***
Anspruch: ***


Vorwissen nötig?
Wer sich nicht mit TOS und TNG auskennt, wird es hier schwer haben. Die oben erwähnten TNG-Episoden sollte man auf alle Fälle kennen.

P.S. So, damit ist mein Vorrat an alten Rezis, die ich mal irgendwann geschrieben und hierher kopiert habe, erschöpft. Das heißt also für mich: Immer fleißig Star Trek-Romane lesen und rezensieren, um diese Seite nicht einschlafen zu lassen ;-)

2 Kommentare:

  1. Mein Fall waren die Star Trek Comics von Dino ja nie so sehr. Und ich habs wirklich mit mehreren Heften versucht. Wo bleibt denn da die Fantasy? Ich male mir die Handlung lieber in meinem Kopf aus und da passen die Bücher besser.

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  2. Hallo Bernhard,

    was die restlichen Dino-Comics betrifft, kann ich leider nicht mitreden, ich kenne bisher nur diesen hier. Ich habe mir "Wolfsspuren" mal besorgt, weil er bei Amazon gut bewertet wurde und mich die Story ansprach. Mir hat er gut gefallen, aber natürlich lese ich auch viel lieber die Romane.

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