Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Freitag, 11. Juni 2010

Metamorphose


Jean Lorrah

TNG Nr. 12, erschienen bei Heyne

(368 S., Original: Metamorphosis)

"Metamorphose" ist von der Idee her ein interessanter "Was wäre, wenn"-Roman, der zeitlich direkt an die Episode "Wem gehört Data?" aus der 2. Staffel anschließt. Data bekommt hier seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt: Die Götter des Planeten Elysia machen das Unmögliche wahr und verwandeln den Androiden in einen Menschen! Klingt spannend, und es gibt so einige Trekker, die diesen Roman für einen der besten halten. Ich kann mich da allerdings nicht anschließen, da ich von "Metamorphose" leider ziemlich enttäuscht war. Der Roman ist mir einfach zu märchenhaft. Bevor Data sich in einen Menschen verwandelt, muss er sich zusammen mit einer Elysianerin einer schwierigen Prüfung durch die Götter unterziehen. Die beiden müssen miteinander kooperieren, um mit diversen Ungeheuern und Fallen fertigzuwerden. Diese Prüfung zieht sich ewig hin und erinnert mehr an Fantasy als an Science Fiction. Dann findet sich Data also als Mensch wieder und muss, nachdem er zurück auf der Enterprise ist, erstmal mit seinen neuen Fähigkeiten, aber auch mit dem Verlust seiner speziellen Androideneigenschaften zurechtkommen.

Wie gesagt, die Idee ist interessant, leider ist das Buch ziemlich abstrus und - was das Schlimmste ist - total lahm geschrieben. Ich musste mich teilweise regelrecht vorankämpfen. Man merkt deutlich, dass die Autorin um die Idee "Ich lasse Data zu einem Menschen werden" auf Teufel komm raus einen Roman zurechtgebastelt hat. So erinnert er dann auch sehr stark an Fan-Fiction, besonders weil Jean Lorrah nur zu gern auf der Data-Tasha-Bettgeschichte herumreitet.

Der Roman ist eine lose Fortsetzung des TNG-Romans "Überlebende" (den ich damals noch nicht kannte), und die Söldnertruppe aus dem Vorgänger hat auch in "Metamorphose" einen Auftritt. Das trägt allerdings nicht viel zur Handlung bei, man hätte es auch getrost weglassen können. Datas neues Leben als Mensch ist zwar ganz hübsch geschildert und nicht ohne Reiz, aber irgendwie hat die Autorin seinen Charakter nicht so ganz begriffen. Schon als Androide reagiert Data derart emotional, dass man, abgesehen vom physischen Aspekt, beim "neuen" Data kaum einen Unterschied feststellen kann.
Es gibt eine Außenmission (telepathische Aliens wollen die Bewohner eines anderen Planeten auslöschen), die mich absolut kalt gelassen hat, von Data abgesehen bleiben die anderen Figuren ziemlich blass, und die schon erwähnte Prüfung ist einfach nur lächerlich. Dabei hätte es so schön werden können - Data als Hauptfigur, Data als Held...aber leider fehlt dem Roman eindeutig eine Portion Schwung, Witz und Spannung. Schade.

2/5

Charaktere getroffen? **
Spannung: *
Humor: **
Action: **
Gefühl: ***
originelle Handlung? *****
Anspruch:
**

Vorkenntnisse nötig?
Naja, zumindest Data sollte einem bekannt sein. Außerdem ist es vielleicht von Vorteil, den Roman "Überlebende" zu kennen, aber es funktioniert auch so (ich kannte ihn damals ja auch noch nicht.)

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