Freitag, 11. Juni 2010
Die Station der Cardassianer
K.W. Jeter
DS9 Nr. 3, erschienen bei Heyne
(284 S., Original: Bloodletter)
Nachdem ich mich endlich bis zum Ende dieses Romans gekämpft hatte, habe ich erst mal eine halbe Stunde nachgedacht, ob es auch irgendetwas Positives über dieses Buch zu sagen gäbe. Leider fiel mir nichts ein. Nun wollte ich aber nicht schon wieder einem Star Trek-Roman bloß einen einzigen Punkt verpassen, und so kam mir der rettende Gedanke: Ich war voreingenommen - jawohl! Ich wusste von Anfang an, dass ich mit diesem Roman meine Schwierigkeiten haben würde, denn es ist eine Bajoraner-Story, und auf die stehe ich nun nicht gerade. Ich gestehe, die Bajoraner sind für mich die zweitnervigste Spezies des ganzen Star Trek-Universums (den unrühmlichen ersten Platz nehmen die Kazon ein.) Leider gab es in diesem Buch nichts, was meine Meinung geändert hätte. Im Gegenteil: Alle Befürchtungen trafen zu: Ich musste die ewig schlechtgelaunte Kampfhenne Kira Nerys ertragen, weiterhin einen religiösen Fanatiker, der irres Gefasel von sich gab, und am Ende durfte auch noch Kai Opaka ihr salbungsvolles Geschwafel zum Besten geben.
Die Handlung findet zur Zeit der ersten Staffel statt, deshalb sind die Charaktere noch lange nicht so facettenreich wie später, auch wenn sich der Autor hier immerhin um eine angemessene Figurenbeschreibung bemühte. Die Story war unoriginell und schlecht nachzuvollziehen: Die DS9-Crew will den Cardassianern mit dem Bau einer Raumstation im Gamma-Quadranten zuvorkommen, und Kira und Bashir sind irgendwie im Wurmloch gefangen.
Als wäre die lahme Bajoraner-Story nicht schon schlimm genug, dürfen wir hier Technogebrabbel in Perfektion erleben. Mir schwirrte schon bald der Kopf vor lauter "intermittierenden Krümmungsphasen der Subraum-Matrix" oder "Absorptionsalgorithmen", zum Schluss kommt (ACHTUNG - SPOILER) des Rätsels Lösung in Form eines MPM daher - keine Ahnung, was das für ein Wunderding sein soll!
Fazit: "Die Station der Cardassianer" ist der langweiligste Deep-Space-Nine-Roman und auch einer der schlechtesten Star Trek-Romane, die ich bisher gelesen habe. Einmal lesen reicht völlig! Am Ende reicht gerade mal für eins komma fünf Pünktchen - und das halbe nur dafür, weil ich ja schon ein mieses Vorurteil hatte! ;-)
1,5/5
Charaktere getroffen? **
Spannung: *
Humor: *
Action: *
Gefühl: **
originelle Handlung? **
Anspruch: ***
Vorwissen nötig?
Vielleicht kommen reine SF-Fans mit diesem Roman besser zurecht, ich fand ihn jedenfalls zum Wegschnarchen.
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