Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Montag, 2. August 2010

Die verschwundene Besatzung

Michael Jan Friedman

Starfleet Kadetten Nr. 11, erschienen bei Heyne

(123 S., Original: Mystery of the Missing Crew)

Auf dem Planeten Omicron Theta macht die Crew der U.S.S. Tripoli eine erstaunliche Entdeckung: einen Androiden namens Data. Der findet sich sehr schnell in der Rolle des Außenseiters wieder, und von Anfang an möchte er die Menschen verstehen und zu ihnen gehören. Drei Jahre und eine ganze Reihe von Tests später beschließt der chronisch unterforderte Androide, sich an der Sternenflottenakademie zu bewerben. Als er sich gerade mit der Yosemite auf dem Weg zur Erde befindet, trifft man plötzlich auf ein fremdes Schiff, das nicht auf die Kontaktversuche der Yosemite reagiert. Kurze Zeit später ist von einem Augenblick zum nächsten plötzlich die gesamte Crew wie vom Erdboden verschluckt, mit Ausnahme von Data und vier weiteren Kadettenanwärtern (die mich stark an die Bynaren aus "11001001" erinnerten). Unerfahren, wie sie sind, spitzt sich die Situation gefährlich zu, denn die Crew des Alienschiffes droht die Yosemite zu vernichten, sollte sie nicht schleunigst aus diesem Raumsektor verschwinden...

Die paar Bücher, die ich bisher von Michael Jan Friedman gelesen habe, haben bei mir einen sehr unterschiedlichen Eindruck hinterlassen: Von "toll" bis "bescheiden" ist alles dabei. "Die verschwundene Besatzung" ist wieder einer der besseren Romane, und das liegt natürlich vor allem an Data! Der liebenswerte Androide war von Beginn an meine Lieblingsfigur bei Star Trek und ein wesentlicher Grund dafür, dass TNG nach wie vor meine liebste Serie ist. Unter den TNG-Romanen sind meiner Meinung nach viel zu wenig Data-Romane dabei, und die paar, die es gibt, müssen mir noch nicht mal gefallen (siehe "Metamorphose") Daher bin ich froh, dass zumindest die Kadettenreihe mit zwei Data-Romanen aufwarten kann ("Loyalitäten" zählt nicht, das ist eher ein Beverly-Roman.)

Für einen Kadettenroman macht "Die verschwundene Besatzung" wirklich einen recht ordentlichen Eindruck. Am interessantesten ist sicherlich der Anfang, als Data gefunden wird - sozusagen seine Geburtsstunde, da er ja an die Zeit bei Soong keine Erinnerungen hatte. Ich hätte zwar gern noch mehr aus Datas Frühzeit erfahren, aber die Handlung auf der Yosemite ist auch recht gelungen. Vor allem weil sie wirklich spannend ist, und Spannung hat in Kadettenromanen Seltenheitswert. Das versöhnliche Ende ist hingegen keine Überraschung, sondern typisch für diese Reihe. Immerhin werden ganz interessante Fragen aufgeworfen, über die Data nachgrübeln kann: Ist es besser, so wie andere zu sein, oder ist Einzigartigkeit von Vorteil?

Recht witzig fand ich noch, als er am Ende aufgefordert wird, das Erlebte "später" zu erzählen. In den folgenden Jahren musste sich der redselige Data noch öfter auf diese Art vertrösten lassen!



Ja, ich wollte auch mal ein Video einfügen ;)

 Fazit. Wer sich darüber im Klaren ist, dass von den Kadettenromanen keine literarischen Glanzlichter zu erwarten sind, der kann mit diesem actionreichen Büchlein ein paar unterhaltsame Stunden verbringen. Klar hat der Roman bei mir den Data-Bonus, aber auch sonst gehört er wohl zu den besseren der Reihe.


4/5
.
Charaktere getroffen? **
Spannung: ****
Humor: *
Action: ****
Gefühl: **
originelle Handlung? **
Anspruch: *

Vorwissen nötig?
Damit kommt sicher auch jemand ohne Star Trek-Vorkenntnisse klar.

2 Kommentare:

  1. Oh tatsächlich!
    Hab den 'Roman' bei Dir gar nicht bemerkt, abba jetzt sehe ich, dass unsere Einschätzungen unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Iich geb Dir abba in sofern recht, dass 'später' ein elementarer Bestandteil des Werkes ist. Für mich ein wenig zu sehr. Man fragt sich nach der Lektüre einmal zu oft, warum Data in der ersten Staffel ganz anders war als in diesem Buch...

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  2. ...und ich habe mich immer gefragt, wie Data all die Jahre vor seinem Dienst auf der Enterprise war, wenn er in der ersten TNG-Staffel noch so völlig naiv war und den Eindruck machte, er wäre gerade erst aktiviert worden.

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