Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Donnerstag, 10. Juni 2010

Sohn der Vergangenheit


Ann C. Crispin

TOS Nr. 12, erschienen bei Heyne

(251 S., Original: Yesterday's Son)

"Sohn der Vergangenheit" ist vielleicht einer der bekanntesten Star Trek-Romane und baut auf die vorletzte Classic-Folge "Portal in die Vergangenheit" auf. Der Roman spielt zwei Jahre nach diesen Ereignissen. Damals wurden Spock und McCoy versehentlich ca. 5000 Jahre in die Vergangenheit geschickt und fanden sich auf dem eiszeitlichen Planeten Sarpeidon wieder. Die einzige Bewohnerin auf diesem unwirtlichen Planeten war eine junge Frau namens Zarabeth, die hierhin verbannt wurde und für die es unmöglich war, jemals von Sarpeidon wegzukommen. Spock verwandelte sich, bedingt durch Zeitverschiebung, nach und nach in einen "barbarischen" Vulkanier zurück, deshalb konnte er hier seinen Emotionen freien Lauf lassen und sich in Zarabeth verlieben. Wie sich im Roman herausstellt, ist die Begegnung mit Zarabeth nicht ohne Folgen geblieben: Spock findet heraus, dass er in der Vergangenheit einen Sohn hat. Er lässt sich zusammen mit Kirk und McCoy durch den Wächter der Ewigkeit wieder in Sarpeidons Eiszeit schicken, um Zarabeth und ihren gemeinsamen Sohn zu finden. Leider ist Zarabeth in der Zwischenzeit ums Leben gekommen, und Spocks Sohn Zar, der mittlerweile ein junger Mann ist, freut sich sehr, endlich seinem Vater zu begegnen. Er wird auf die Enterprise mitgenommen und versucht sich so gut es geht in der Gegenwart zurechtzufinden. Zars anfängliche Freude, seinen Vater gefunden zu haben, weicht sehr bald der Ernüchterung, dass Spock ihm alles andere als herzlich begegnet, vielmehr scheint ihm sein emotionaler "Fehltritt" peinlich zu sein...

"Sohn der Vergangenheit" ist Pflichtlektüre für Spock-Fans. Hier stehen wirklich nur Spock und sein Sohn Zar im Vordergrund; es gibt keine weiteren Handlungsstränge, wie sie in den allermeisten Star Trek-Romanen üblich sind. Die anderen Charaktere sind hier nur Nebenfiguren, was auch mal ganz angenehm ist. Die Handlung kommt gleich zur Sache, es gibt kein Vorgeplänkel, es wird nichts in die Länge gezogen. Natürlich ist es ganz nützlich, die Folge "Portal in die Vergangenheit" gesehen zu haben, unbedingt notwendig ist es allerdings nicht. Die Spannungen zwischen Spock und Zar sind sehr fesselnd beschrieben: Auf der einen Seite Zar, der sich verzweifelt bemüht, sich seinem Vater anzunähern, und auf der anderen Seite Spock, der nicht über seinen Schatten springen kann und sich gegenüber Zar ausgesprochen kühl und distanziert verhält. Vulkanier-Fan Ann C. Crispin hat ein gutes Händchen, den Leser mit einer Kombination aus großen Gefühlen und einer spannenden Handlung zu fesseln. Dieser Roman gehört zu jenen, die man in einer Nacht auslesen kann.

Fazit: Die Vater-Sohn-Beziehung trägt mühelos den ganzen Roman und ist schön warmherzig geschrieben, ohne kitschig zu sein. Pflichtlektüre für alle Spock-Fans!

5/5

Charaktere getroffen? ****
Spannung: ***
Humor: **
Action: **
Gefühl: *****
originelle Handlung? ***
Anspruch:
**

Vorwissen notwendig?
Wie oben schon erwähnt: "Portal in die Vergangenheit" muss man nicht unbedingt kennen, aber besser ist es doch. Ich denke, dass Nicht-Trekkies mit dieser Charakterstudie auch ohne großes Hintergrundwissen etwas anfangen könnten.

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