Sonntag, 13. Juni 2010
Freiheitskämpfer
John Peel
Starfleet Kadetten Nr. 7, erschienen bei Heyne
(125 S., Original: Prisoners of Peace)
Jake und Nog bekommen einen neuen Klassenkameraden, einen bajoranischen Jungen namens Riv. Dieser hat während der Okkupation Bajors durch die Cardassianer seine Eltern verloren. Riv gibt den anderen deutlich zu verstehen, dass er viel lieber im bajoranischen Untergrund gegen die Cardassianer kämpfen würde, anstatt seine Zeit mit Lernen zu verbringen. Als aus Garaks Laden ein paar Klamotten gestohlen werden, fällt der Verdacht sofort auf Riv. Jake und Nog finden aber heraus, dass ein cardassianischen Mädchen die Übeltäterin war, die sich auf Deep Space Nine vor ihrem Vater versteckt hat. Dieser lässt nicht lange auf sich warten: Mit acht Kriegsschiffen im Schlepptau fordert er die Herausgabe seiner angeblich entführten Tochter...
Die Handlung dieses Romans findet etwa zur Zeit der 1. Staffel der Serie Deep Space Nine statt. Dementsprechend sind die Charaktere nicht besonders gut getroffen. Jake ist der liebe brave Junge, der sich unverständlicherweise dauernd mit dem Streithahn Riv anfreunden will, und Nog (wie in Kadettenromanen leider üblich) der geldgierige Taugenichts, der manchmal über sich hinauswächst. Auch die Handlung ist eher simpel gestrickt und keineswegs originell und ebenfalls typisch für die Kadettenreihe: Ein gleichaltriger Unsympath sorgt für Ärger, muss am Ende erkennen, dass er seine Ansichten dringend überdenken muss, und alle haben sich lieb.
Wenn das Buch ein "richtiger" Star Trek-Roman wäre, wäre es bei mir mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Ich neige allerdings dazu, bei den Kadettenromanen, die ja eher für junge Leser gedacht sind, nicht allzu streng zu sein. Immerhin sind sie meistens recht unterhaltsam und schnell zu lesen. Auch "Freiheitskämpfer" ist ganz okay, wenn man die Messlatte nicht allzu hoch legt. Ein Plus ist für mich schon mal, dass Garak dabei ist, meine absolute Lieblingsfigur bei DS9. Zur Handlung trägt sein Auftritt aber nicht entscheidend bei. Mal davon abgesehen, dass ich schwer schlucken musste, weil a) der Zeichner meinen Lieblingscardassianer schrecklich verunstaltet hat und b) weil Jake und Nog einfach so seinen Sicherheitscode knacken können - klar doch...
Erfreulich fand ich aber, dass die Cardassianer nicht klischeehaft als Bösewichter dargestellt werden, wenn man auch über das arg versöhnliche Ende hinwegsehen muss. Die heimlichen Helden des Romans sind für mich die beiden Mädchen Ashley und T'Ara, die sich in einer netten Nebenhandlung mit einem fehlerhaften Nahrungsmittelreplikator herumschlagen.
Fazit: "Freiheitskämpfer" ist kein Highlight der Kadettenreihe, aber immerhin guter Durchschnitt.
3/5
Charaktere getroffen? *
Spannung: **
Humor: ***
Action: ***
Gefühl: **
originelle Handlung? **
Anspruch: *
Vorwissen nötig?
Ein grober Überblick über Deep Space Nine ist sicher hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig.
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