Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Freitag, 11. Juni 2010

Das Q-Kontinuum: Die Entführung


Greg Cox

TNG Nr. 72, erschienen bei Heyne


(234 S., Original: Q-Zone)

Teil 2 der "Q-Kontinuum"-Trilogie ist meiner Meinung nach der stärkste Roman der Reihe, obwohl er als typischer Mittelteil natürlich keinen richtigen Anfang hat und das Ende offen ist.

Im 1. Teil hatte Q Picard entführt, um ihm anschaulich davor zu warnen, die galaktische Barriere zu durchdringen. Während die Enterprise immer noch mit dem Energieband und den Calamarain zu kämpfen hat, befinden sich der Captain und Q 600 000 Jahre in der Vergangenheit. Als Beobachter kann Picard miterleben, wie der jüngere Q, der sehr viel unsicherer war als sein älteres Selbst, unter den unheilvollen Einfluss des bösartigen Superwesens 0 gerät. Dieser befreit erst einmal seine drei getreuen Handlanger, die aufmerksamen TOS-Zuschauern nicht unbekannt sein dürften. 0 war es auch, der Q erst auf die Idee brachte, "niedere" Lebensformen zu testen. Die hochentwickelten Tkon (siehe TNG-Episode "Der Wächter") werden als Versuchskaninchen auserwählt und müssen sich nun der Herausforderung stellen, ihren Planeten vor einer drohenden Supernova zu schützen...
Der Test, den man größtenteils aus der Sicht der Tkon miterlebt, zieht sich über Jahrzehnte hin und wird von 0 und seinen Freunden sehr unfair gestaltet. Für den Leser ist es regelrecht schmerzlich, den erfindungsreichen Tkon bei ihren Bemühungen um eine Abwendung der Katastrophe zuzusehen, da ja schon vorher klar ist, dass diese den Kampf verlieren werden.

War der erste Teil der Trilogie noch eher von den humorvollen Szenen geprägt, schlägt die Stimmung im Nachfolgeroman ins Düstere um. Humor ist nur noch in der Nebenhandlung zu finden, die auf der Enterprise stattfindet. Während auf dem Schiff alles drunter und drüber geht (z.B. durch den Ausfall der künstlichen Gravitation), befinden sich Qs Frau und ihr gemeinsamer kleiner Sohn q an Bord und beobachten amüsiert das Schauspiel. Man ist geneigt, Mitleid mit dem leicht überforderten Riker zu haben... Aber die ernsthaften Szenen überwiegen, und die wahre Stärke des Buches ist der Tiefgang, der sich hier entwickelt. "Die Entführung" ist ein ungewohnt ernster, teilweise regelrecht erschüttender Q-Roman, der neugierig auf den dritten Teil macht.

5/5

Charaktere getroffen? ***
Spannung: ****
Humor: **
Action: ***
Gefühl: ****
originelle Handlung? ****
Anspruch: ***

Vorwissen nötig?

Wie die komplette Trilogie sollte man einiges an Vorwissen mitbringen, und zwar diesmal nicht nur bei TNG, sondern auch TOS. Außerdem muss man den 1. Band kennen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen