Willkommen auf meinem Star Trek-Blog! Seit ungefähr Anfang der 90er bin ich ein großer Star Trek-Fan, und irgendwann fing ich auch mal an, die Romane zu lesen. Dies soll ein Versuch sein, alle von mir geschriebenen Star Trek-Roman-Rezensionen einigermaßen kompakt zu präsentieren. Es würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei meinen Bewertungen einen Tipp abholen kann. Wie man sehen kann, habe ich unter jede Rezension auch einzelne Aspekte wie Humor oder Spannung extra bewertet. Auch fehlte mir bei anderen Rezensionen immer der Hinweis, ob ein Star Trek-Roman auch für Nicht-Trekkies oder Neulinge geeignet ist oder nicht, deshalb gehe ich auch auf diesen Punkt ein.

Ich habe versucht, nicht allzuviel zu spoilern, aber absolute Spoiler-Allergiker möchte ich gleich darauf hinweisen, dass ich in fast jeder Rezi auch ein wenig auf den Inhalt des Buches eingehe. Ich finde es immer witzlos, wenn man rein gar nichts über das Thema eines Buches erfährt.

Ein Wort noch zu den verwendeten Fotos: Ich hätte die Cover auch einscannen können, fand aber die Idee mit den Fotos irgendwie schöner, gerade weil sie so dilettantisch aussehen ;-)
Kommentare, Tipps oder auch Rezensionswünsche sind jederzeit willkommen!

Und nun viel Spaß beim Stöbern!

Freitag, 11. Juni 2010

Crucible Kirk: The Star to Every Wandering


David R. George III

TOS, erschienen bei Pocket Books

(288 S.)

Mit dem dritten Teil der "Crucible"-Trilogie ist nun James Kirk an der Reihe, nachdem sich die ersten beiden Bücher um McCoy und  Spock drehten. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mit dem letzten Roman der Reihe die Luft raus ist und dem Autor nicht mehr allzu viel einfiel, was man auch an der kontinuierlich abnehmenden Seitenzahl der drei Bücher sehen kann: Die Länge des Kirk-Romans beträgt höchstens noch ein Drittel des ersten Teils.

Der Anfang der Geschichte führt uns in den Nexus, wo Kirk auf Picard trifft und diesem hilft, den wahnsinnigen Soran zu stoppen, dabei aber sein Leben lässt. Nachdem Kirk schon 79 Jahre zuvor, nach dem missglückten Jungfernflug der Enterprise B, für tot erklärt wurde, erhält man nun die endgültige Gewissheit über sein Ableben. Oder doch nicht? Im ersten Teil der Trilogie stellte sich heraus, dass Kirk einen unnatürlich hohen Wert an chronometrischen Partikeln in sich trug, die Zeitanomalien erzeugen können. Und genau das passiert jetzt - Kirk findet sich erneut im Nexus wieder und trifft dort zu seinem größten Erstaunen auf einen zweiten Kirk. Durch Guinans Hilfe erkennt er, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist. Es gibt nur einen Ausweg: Kirk muss wieder in die Vergangenheit zurück, um sein zweites Ich daran zu hindern, in den Nexus zu geraten...

Mit Zeitreisegeschichten kriegt man mich normalerweise immer, gerade weil ich es liebe, mich davon verwirren zu lassen. Auch dieser Roman hat durchaus seine Momente, aber irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen. Die Stärke des Autors liegt eindeutig auf Charakterbeschreibungen statt auf Action, aber gerade hier wäre ein höheres Tempo angebracht gewesen. Das faszinierende Thema "Zeitreise" wurde in anderen ST-Büchern schon weit geschickter behandelt, schon der Uralt-Roman "Der Entropie-Effekt" war da wesentlich spannender. Immerhin ist es schön, dass endlich die Sache mit den Chronitonen aus dem ersten Roman geklärt wird, ich habe mich lange gefragt, was das eigentlich sollte. Die Handlung schweift immer wieder zu Episoden aus Kirks Vergangenheit ab, bei denen wir eine Menge über den wackeren Captain erfahren und die wirklich schön geschrieben sind. Die Charaktermomente und die Zeitreise-Handlung wollen aber leider nicht so recht miteinander harmonieren. Die im Vergleich zu den Vorgängern actionreichere Story passt gut zu Kirk, wie wir ihn kennen, nebenbei kann er wieder mal viele Leben retten. Man lernt aber auch einen nachdenklichen, sensiblen Kirk kennen, der nach dem tragischen Verlust seiner großen Liebe Edith Keeler trotz vieler anderen Liebschaften nie wirklich glücklich war.

Fazit: Die Charaktermomente überzeugen, die Handlung dagegen nicht so recht. Man hat den Eindruck, dass der Autor nicht allzuviel mit der Figur Kirk anfangen kann, aber es musste halt eine Trilogie her. Der Roman liest sich ganz nett und fügt sich auch gut in die Ereignisse der anderen beiden Romane ein, kann aber vor allem mit dem herausragenden ersten Teil nicht im Geringsten mithalten.

3/5

Charaktere getroffen? ***
Spannung: ***
Humor: *
Action: ***
Gefühl: ****
originelle Handlung? ****
Anspruch: ****

Vorwissen nötig?

Ja, da vor allem auf den 7. Film und auch auf viele TOS-Folgen genauer eingegangen wird. Außerdem sollte man zumindest den McCoy-Teil der Trilogie kennen.

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